Dichterviertel Ulm

 

Mit dem Dichterviertel soll eine große Bandbreite an urbanen Wohn- und Arbeitstypologien realisiert werden. Der Zuschnitt der Blocks ermöglicht es, allen Wohneinheiten einen Freibereich oder einen Gartenanteil zuzuordnen. Das Wohngebiet wird in 6 Blöcke unterschiedlicher Größe und Ausprägung aufgeteilt.

 

Die Räume zwischen den Baumassen sind als Straßenräume, Quartiersplätze und Grünräume mit unterschiedlichen Qualitäten gestaltet. Auf eine siedlungsartige Durchwegung mittels Straßen wird verzichtet. Stattdessen fungieren die Zwischenräume als „shared space“ und werden durch die geknickten Häuserfluchten seitlich gefasst. Sie bilden die verbindenden sozialen Räume des Viertels. Der Quartiersplatz an der Kleinen Blau bildet den Auftakt des neuen Quartiers. Die Brückenkopfbebauung mit Einzelhandel und Büronutzungen und Wohnen leitet den Passanten vom Dichterviertel Süd kommend und den geschlossenen Quartiersplatz, der einerseits als städtischer, multifunktionaler Platz gestaltet ist, andererseits durch seine Lage am Grünraum der Kleinen Blau profitiert. Abgeschirmt vor dem unmittelbaren Straßen- und Verkehrslärm bietet der Quartiersplatz eine hohe Aufenthaltsqualität. So werden offene und Baum überstandene Bereiche geschaffen. Ein besonderer Bereich entsteht durch die Aufweitung der Kleinen Blau an einem geschützten, abgesenkten Holzdeck mit direktem Wasserzugang.

 

Ein weiterer zentraler Baustein im Freiraumsystem ist die sog. „Grüne Mitte“. Diese bildet als Zäsur im Straßenraum und weitgehend freigehalten von Parkierungs- und Erschließungsverkehr eine großzügige Freifläche im Herzen der neuen Siedlung. Von seiner formalen Gestaltung in Anlehnung an einen klassischen Schmuckplatz bietet er mit seinen weiten Rasenflächen vielfältige Möglichkeiten zum Spielen und Aufenthalt an.

 

Projektdaten

 

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb

mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren

ARGE mit Heim Kuntscher Architekten, München

Bearbeitung: 11/2012 bis 01/2013

Rang: 4. Preis

Erlangen Büchenbach

 

Die Freiflächenstruktur des zu entwickelnden Gebäudeensembles bietet eine Mischung aus privaten Gartenflächen und gemeinschaftlichen Freiflächen. Sie garantiert eine großzügige Verknüpfung des Wohngebietes mit den Erholungsflächen im Südwesten – sowohl funktional über das Wegenetz als auch räumlich durch eine großzügig-landschaftliche Gestaltung der Grünflächen. So wird der Übergang zwischen Parklandschaft und privaten Gärten rund um die Gebäudekörper durch einen grünen Filter markiert. Bänder aus hochwüchsigen Gräsern und blühenden Stauden schaffen einen transparenten Sichtschutz und garantieren die erforderliche Distanz zu den Aufenthaltsräumen der Wohnungen im Erdgeschoss. Diese Gräserpflanzung umfließt die beiden Solitäre und findet ihren Abschluss im Süden in der landschaftlich gestalteten TG-Rampe, im Norden am gemeinschaftlichen Spielplatz. Die Quartiersmitte ist als großzügiger, befestigter Platz mit locker verteilten Sitzelementen möbliert und mit einem lichten Baumdach überstellt. Sie bietet Raum zum Treffen, Spielen, für Feste und gemeinschaftliche Aktivitäten. Sie ist für alle gut erreichbar und zentral gelegen ohne irgendjemanden „zu nahe heran zu rücken“. Durch die Aussparung in der Tiefgarage werden hier optimale Lebensbedingungen für das Baumdach geschaffen.

 

Projektdaten

 

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb

ARGE mit Heim Kuntscher Architekten, München

Bearbeitung: 07/2012 bis 10/2012

Rang: Preisgruppe / engere Wahl

Jahnplatz Gräfelfing

 

Im heutigen Zustand ist der Jahnplatz als Platzflächen nicht erlebbar. Entwurfsziel ist es den Jahnplatz zu einer durchgehend erlebbaren Platzfläche umzugestalten. Neben den neu definierten baulichen Kanten kann dies vor allem durch eine deutliche Reduzierung der Verkehrsflächen erreicht werden. Die Platzfläche wird durch 4 „Inseln“ räumlich gegliedert und auf einen angemessenen Maßstab gebracht. Die organisch geformten Inseln werden vom Asphaltbelag der Platzfläche umflossen. Es entstehen so – in der Regel barrierefreie – Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Nutzungen auf dem Platz und an seinen Kanten. Die vier Inseln sind jeweils mit einem eigenen Thema besetzt und bieten unterschiedliche Raumqualitäten.

 

Projektdaten

 

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb

ARGE mit Heim Kuntscher Architekten, München

Bearbeitung: 03/2012 bis 06/2012

Rang: 2. Rundgang

Frankfurt Nordweststadt

 

Wie urbane Pioniere kolonisierten in den 60`er Jahren Modelle der gegliederten und aufgelockerten Stadt Ackerland als Erweiterung bestehender Städte. Heute scheint das Modell der gegliederten und aufgelockerten Stadt die Sehnsucht nach festen Kompositionen zu wecken. Gerade im Zeitalter der schnellen Bewegung und Bilder besteht der Wunsch nach Ordnung und Markantz, Charakter und Überschaubarkeit. Den Besuchern gibt die Nordweststadt wenige Anhaltspunkte für die Navigation durch das unbekannte Terrain. Vieles erscheint ungeordnet, zusammenhanglos, ungeliebt und ungepflegt. Den amorphen Siedlungsstrukturen werden klare landschaftsarchitektonische Räume gegenüber gestellt. Linien und Kanten, Bezüge, Übergänge und Grenzen werden neu definiert und baulich umgesetzt. Rückgrat dieser landschaftsarchitektonischen Intervention sind die öffentlichen Grünflächen die wie ein großes "Z" durch die Nordweststadt laufen und den Martin-Luther-Park im Osten mit den übergeordneten Landschaftsraum im Westen verbinden. An zentraler Stelle dieser Parkstruktur dockt das "Kleine Zentrum" mit Stadtplatz an. Hier kulminiert sich "urbanes" Leben.

Orientierung auf Wohnumfeldebene bieten die neuen "grünen Mitten". Hier findet das unmittelbare nachbarschaftliche Miteinander statt. Klar abgegrenzt von den privaten Gartenflächen finden sich auf den gemeinschaftlichen / halböffentlichen Grünflächen verschiedenste Orte und Nutzungen. Aus den Wohnhöfen heraus ist es nicht weit zum Parkband, das das Quartier durchläuft. Neben seiner Funktion als grüne und autofreie Verbindung für Fußgänger und Radfahrer finden sich hier wohnhofübergreifende Funktionen und Nutzungen für die ganze Nordweststadt. Neu gestaltete und attraktive Themenspielplätze für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Sportmöglichkeiten zum Skaten, BMX-Fahren, für die verschiedensten Ballsportarten. Durch eine radikale Auslichtungskur, der die öffentlichen Grünflächen unterzogen werden wird der neue Park lichter, offener und kontrollierbarer. Nutzungs- und auch pflegeintensive Rasenflächen wechseln mit extensiven Wiesenflächen ab. Einzelbäume werfen gezielt Schatten und lassen dennoch Blickbeziehungen und damit auch soziale Kontrolle zu. Wer "Wildnis" sucht findet diese in den übergeordneten Grünstrukturen am Siedlungsrand.

 

Projektdaten

 

2-stufiger Ideenwettbewerb

ARGE mit Markus Schäf, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner BDLA

und Günther Möller, Architekt

Bearbeitung: 2010 bis 2011

Rang: Auswahl zur Weiterbearbeitung in der 2. Stufe, 2. Rundgang

Maghtab Park, Malta

 

Im Zuge seines Beitritts zur EU musste Malta seine alten Mülldeponien schließen, sanieren und neue Deponien nach EU-Standart einrichten. Die Hauptdeponie der Insel war als unkontrollierte Halde 110m in die Höhe gewachsen. Hier sollte nach dem Willen der Regierung von Malta auf die Schließung und Sanierung folgend ein neuer Park entstehen. Dafür wurde im Jahr 2006 ein internationaler Design-Wettbewerb ausgelobt.

 

Als Arbeitsgemeinschaft "melitopia" hat grünhoch4 diesen Wettbewerb in Zusammenarbeit mit Marcus Stimmer (stimmer-landschaftsarchitekten), Dominic BorgCardona (Ingenieur), Angela Rogler (Architektin) und Christine Detering (architopia) gewonnen.

 

Projektdaten

 

Internationaler Realisierungswettbewerb

ARGE melitopia

Bearbeitung: 2006

Rang: 1. Preis

Landesgartenschau Rosenheim

 

Mit dem neuen Park an Hammersbach, Mangfall und Inn erhält die Stadt Rosenheim nicht nur zur Landesgartenschau eine Abfolge von neuen, attraktiven Gartenräumen. Die bestehende lineare Struktur des Mangfalldammes wird aufgebrochen. Der neue Damm faltet sich zwischen Hammersbach und Mangfall auf. Auf diese Weise schafft es die Stadt bis direkt an den Fluss - der Fluss aber auch weiter in die Stadt. So entsteht eine neue Verzahnung der Stadt mit Ihrem Wasser. Der aufgefaltete Damm selber ist die zentrale Erschließungs- und Bewegungslinien entlang der Flüsse. Mal aufgeweitet als Stadtbalkon an der Rathausstrasse und am Inn, dann wieder nur großzügiger Weg für Radfahrer, Fußgänger und Scater verbindet er die einzelnen Gartensequenzen in einer attraktiven Reihung miteinander. In seiner unterschiedlichen Materialität verbindet der Damm funktionale, gestalterische und ökologische Ansprüche miteinander. Ein Asphaltband für die schnelle Bewegung, wassergebundene Decke für die entschleunigte Bewegung. Behandelter Beton und Naturstein veredeln einzelne Sequenzbereiche.  Wie der Erzähler in einem Film oder Buch reiht der neue Damm Gartenräume mit unterschiedlichsten Szenen aneinander.

 

Projektdaten

 

Landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb

ARGE mit Marcus Stimmer, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner

und Jorgos Rebouskos, Architekt

Bearbeitung: 2005

Rang: 2. Rundgang